Wir alle leben gern im prächtigen oberen Fricktal. Mit ein paar schwierigen Problemen schlagen wir uns allerdings seit langem herum. Doch dazu Lösungen zu finden, wird zukünftig noch schwieriger sein.
So sind erstens die Einwohner/innen entlang dem schönen Fricktalerberg wenig erfreut über den ununterbrochenen Lärm der Autobahn und wären froh um Abhilfe. Doch neu sollen gemäss Planung zu jeder Tages- und Nachtzeit riesige Hochrisiko-Transporte unter Polizeibegleitung durchs Tal rollen sollen.
Zweitens belästigen uns die laut quietschenden Güterzüge, welche auf der dicht befahrenen Eisenbahnstrecke zwischen Frick und Brugg verkehren. Doch nun will man uns auch noch Castor- Bahntransporte mit hoch riskantem radioaktivem Material zumuten. Zudem soll sogar der still gelegte Bahnhof von Hornussen wieder reaktiviert werden – Zielstation dieser Eisenbahnzüge ist dann das Areal neben der Autobahnausfahrt Frick.
Drittens engagieren wir uns fürs Fricktal als ein weiterhin viel versprechender Wirtschaftsstandort. Man verschweigt uns jedoch, dass ausgerechnet im landschaftlich prächtigen oberen Talabschnitt bei den schönen Rebbergen ein riesiger, sehr problematischer Industriekomplex gebaut werden könnte. Dort sollen in aufwändigen und hoch riskanten Verfahren die verbrauchten Brennstäbe aus den Schweizer AKWs in die definitiven Behälter „umgelagert“ werden.
Viertens freuen wir uns auf den Jurapark mit viel nachhaltige Natur. Doch jetzt bahnt sich das Gegenteil an: Denn die Behälter mit ihrem hoch radioaktiven Abfall können erst nach einer jahrelangen Lagerung im Freien ins endgültige Atommülllager in der Tiefe gebracht werden…
Niemand weiss, wie sich ein atomares Tiefenlager über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg entwickelt. Denn weltweit fehlen überzeugende, wissenschaftliche Erkenntnisse, geschweige denn valable Erfahrungswerte.
Wie war das denn vor Tausenden von Jahren? Er müsste es doch eigentlich wissen. Er hat ja damals ziemlich einsam auf diesem Planeten gelebt. Doch er steht schweigend auf seinem Sockel beim Kreisel… wenn er, der Dynosaurier, könnte, dann würde er vehement den Kopf schütteln und sagen: Atomares Tiefenlager hier im Fricktal – nein danke!
3. Feb. 2012
Ursula Nakamura-Stoecklin Wölflinswil