Können keine Entscheide gefällt werden, weil die Entscheidungskriterien und die Faktenlage ungenügend klar sind?

Es ist noch nicht lange her, da war die Sachlage klar: Die Heisse Zelle (Brennelement-Verpackungsanlage), der gefährlichste Teil eines Atommüll-Tiefenlagers, muss neben oder nahe beim zukünftigen Eingang ins Endlager platziert werden. Vor kurzer Zeit dann der überraschende Kurswechsel: Ohne ausführliche und transparente Begründung von Seiten der Nagra soll die Heisse Zelle jetzt auch anderswo gebaut werden können.
Eine Arbeitsgruppe externe Verpackungsanlage hätte sich auf einen Standort einigen sollen. Diese Arbeitsgruppe hat getagt und beschlossen, dass sie sich nicht einig ist.
Hat dieses Nullergebnis vielleicht damit zu tun, dass die Faktenlage nicht eindeutig genug ist oder dass das Vertrauen in die von der Nagra gelieferten Fakten fehlt?
Gefragt ist eine transparente wissenschaftlich untermauerte Auslegeordnung aller Erkenntnisse für einen Standortentscheid: Welche Folgen hat der Standort der Heissen Zelle für die jeweilige Region? Was bedeutet der Standort der Heissen Zelle für die Transporte und die Transportwege? Was heisst es, wenn in der Schweiz neben den AKWs und dem Zwilag in Würenlingen eine weitere Atomanlage gebaut werden muss?
Klar! Schweiz ist der Ansicht, dass es die Nagra, wie schon oft erlebt, jetzt einmal mehr versäumt, alle Optionen genau und sorgfältig abzuklären und die gewonnenen Erkenntnisse verständlich zu veröffentlichen.

Wie soll man den Aussagen der Nagra in Bezug auf das ganze Endlagerprojekt trauen, wenn laufend undurchsichtige Kurswechsel vorgenommen werden, wie kürzlich bezüglich dem favorisierten Zugang zum Endlager: Bisher immer Rampe, jetzt plötzlich Schacht mit einem 30 Meter hohen Liftgebäude auf der grünen Wiese? Die nächste Auseinandersetzung ist schon vorprogrammiert, bevor die aktuelle auch nur ansatzweise gelöst werden konnte.

Klar! Schweiz ist der Meinung, dass die Region Weinland ein Tiefenlager nur tolerieren wird, wenn wissenschaftlich überzeugend nachgewiesen werden kann, dass sich der Opalinuston im Weinländer Untergrund aus Sicherheitsüberlegungen am besten dafür eignet, alle möglichen sicherheitsrelevanten Problemfelder sorgfältigst untersucht werden und sich die Nagra bei der Ausarbeitung des Lagerkonzeptes nicht beinahe ausschliesslich auf theoretische Modellrechnungen abstützt, wie das bezüglich dem Tiefengrundwasser offensichtlich der Fall ist.
Inakzeptabel ist die Errichtung einer überirdischen atomaren Grossanlage für die gefährliche Umlagerung des Atommülls aus den Transport-Castoren in die Einlagerungsbehälter.

 

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