Medienmitteilung KLAR! Schweiz
Zur Dringlichen Interpellation Tiefenlager und Tiefengrundwasser heute im Kantonsrat
Im Zürcher Kantonsrat wurde heute die Dringliche Interpellation (DI) von Markus Späth (SP) und Wilma Willi (Grüne) zum Thema «Tiefenlager und Tiefengrundwasser – ein noch nicht erforschter Nutzungskonflikt im Untergrund“ behandelt. Die DI stellte Fragen im Zusammenhang der Standortfindung eines Atommülllagers im Kanton Zürich. Dies vor dem Hintergrund, dass die Nagra Im Herbst 2022 dem Bundesrat vorschlagen will, in welcher Region das Atommülllager gebaut wird.
KLAR! Schweiz kennt die Ausgangslage, die zum heute debattierten Vorstoss geführt hat und bekräftigt, dass vor der Weichenstellung um einen möglichen Standort im Kanton Zürich unbedingt weitere Abklärungen gemacht werden müssen, vor allem bezüglich des Tiefengrundwassers. Warum?
Unter den beiden potenziellen Zürcher Standorte gibt es nutzbare Tiefengrundwasser-Vorkommen.
Das bedeutet einen Nutzungskonflikt im Untergrund, und ein solcher muss laut dem Sachplan sorgfältig geklärt werden. Die Tiefenressourcen gehören dem Kanton Zürich und es ist deshalb seine Aufgabe, sie zu schützen und über ihre Nutzung zu bestimmen. Umgekehrt ist Wasser auch das Wasser unter dem Opalinuston eine Gefahr für das Tiefenlager und könnte seine Eignung als sichere Lagerstätte beeinträchtigen. Eine umfassende Untersuchung über die Tiefengrundwässer gibt es für die Regionen Zürich Nordost/Weinland und Nördlich Lägern noch nicht.
Nach der heutigen Diskussion im Kantonsrat ist es unwahrscheinlich, dass eine solche vor dem Nagra-Entscheid zu realisieren ist bzw. der Entscheid verschoben wird.
Am Anspruch auf einen fundierten Überblick über die Ressource Tiefengrundwasser halten wir trotzdem fest: Wenn nicht für alle Standorte, dann wenigstens für den von der Nagra dannzumal vorgeschlagenen Standort. Mindestens an diesem vorgeschlagenen Standort muss der Kanton verlässliche Untersuchungen über Ausdehnung, Qualität und Fliessverhalten der Tiefengrundwässer veranlassen. Sollten sich daraus relevante Nutzungskonflikte ergeben, muss das Projekt gestoppt werden.
Kontakt:
Dr. med. Jean-Jacques Fasnacht, Co-Präsident KLAR! Schweiz, 079 673 12 82
Käthi Furrer, Co-Präsidentin KLAR! Schweiz, 079 291 89 80