Energie sparen, Minergie, Wärmeverluste minimieren sind wichtige Themen im heutigen Umweltschutz. Völlig quer in dieser Umweltschutz-Landschaft steht die Atomenergie. Schon beim Uranabbau, der eine grosse Umweltzerstörung darstellt, ist ein erster Energieeinsatz nötig. Da nur 0.7% des Natururans im Atomreaktor verwendet werden können, müssen sie durch aufwändige, energieintensive Anreicherung gewonnen werden. Im Atomkraftwerk gehen nochmals ca. 70 % durch Kühlung als Abwärme über die Kühltürme in die Luft und über das Kühlwasser in die Flüsse. Gerade in einem heissen Sommer wie 2013 werden Fauna und Flora der Flüsse durch die Abwärme enorm gestresst. Und obwohl es immer wieder in Abrede gestellt wird, werden mit dieser Abwärme radioaktive Stoffe, wenn auch in kleinen, sog. „unbedenklichen“ Mengen an die Umwelt abgegeben. Erinnert sei da an das Cäsium, das aus dem AKW Mühleberg in den Bielersee floss, oder das Cäsium, das heute noch aus dem Versuchsreaktor in Lucens, den ein GAU 1969 zerstörte, in die Sarine fliesst; wie gesagt eine „unbedenkliche“ Dosis. Im Weiteren müssen die abgebrannten Brennstäbe von ca. 400-500 Grad während 5 Jahren in einem sog. „Abklingbecken“ gekühlt werden, bis sie ins Zwischenlager kommen. Dort sind sie immer noch sehr heiss. Von den Müllfässern, die in einem Opalinuston-Tiefenlager deponiert werden sollen, weiss man nicht, ob deren hohe Temperaturen den Opalinuston während den unfassbar langen Deponiezeiten nicht riskant verändern. Atommüll strahlt unendlich lang und produziert weiter Wärme. Der angebliche Wirkungsgrad der AKW von ca. 30 % dürfte deshalb effektiv massiv kleiner sein und je länger der Müll Wärme abstrahlt noch mehr sinken. Alles in Allem betreiben die AKW ein Energie-Littering sondergleichen; in die Luft, in die Flüsse, in die Erde, in den hochgiftigen Atommüll und in die kommenden Generationen. Dass eine solche risikobehaftete, unwirtschaftliche und umweltgefährdende Energieform nicht schnellstmöglich abgestellt wird, ist in der heutigen Umweltschutzlandschaft nicht nachvollziehbar; Atomkraft Nein Danke. Es ist höchste Zeit, dass den erneuerbaren und viel wirtschaftlicheren Energien die dringende Förderung zuteil wird.
Johannes Herter-Leu, Andelfingen, 4. September 2013