Der Landbote vom 22.2.11
Das Bundesamt für Energie (BFE) hat die Standortregion „Zürcher Weinland“ für eine mögliche Atommülldeponie umgetauft in „Zürich Nordost“, fast unbemerkt. Das auf Wunsch der betroffenen Gemeinden. Sie fürchten, dass die Marke „Weinland“ „beschmutzt“ werde, wenn sie zu häufig im Zusammenhang mit dem Tiefenlager erwähnt wird. Christof Peyer, Gemeindeschreiber von Trüllikon, Sekretär Forum Opalinus und Geschäftsführer der Standortregion betont, dass die Landwirtschaft und der Tourismus sehr wichtig seien für die Region.
Offensichtlich merken erst jetzt nicht nur die Atomaufsichtsbehörden sondern auch die Region, dass die negativen wirtschaftlichen Folgen einer Atommülldeponie gravierend sind. Genau, wie es schon die unabhängige Studie des Kantons Schaffhausen gezeigt hat, deren Ergebnisse vom BFE weitgehend in Abrede gestellt wurden. Und die negativen Folgen sind offensichtlich schon jetzt, da es erst um die Erwähnung der Atomdeponie geht, erheblich. Wie erst, wenn nach einem Standortentscheid die riesige Baustelle installiert würde; an Castortransporte nicht zu denken. Und da wollen uns die Atom-, und die Atommülllobby weismachen, es gebe keine negative wirtschaftliche und soziale Folgen, ja ein Atomlager könne sogar ein Standortvorteil sein. Ein Zeichen mehr, wie sehr es da an ganzheitlicher und echter Transparenz und Beurteilung fehlt. Höchste Zeit, den Umstieg zu den erneuerbaren Energien auf allen Ebenen und mit aller Kraft voranzutreiben.
Hanna und Johannes Herter-Leu, Andelfingen