Mit enormem zeitlichem, juristischem und finanziellem Einsatz des Widerstandes musste den Atombehörden die Wahrheit über die Sicherheitsmängel des AKW Mühleberg abgetrotzt werden. Unter dem Begriff Sicherheit versteht die Atomlobby offensichtlich vor allem die Geheimhaltung wichtiger Fragen der Sicherheit für die Bevölkerung. Und soeben hat die Sonntagszeitung herausgefunden, dass die Nagra am Standort eines künftigen Tiefenlagers ein Hochsicherheitsgebäude für die gefährliche Umverpackung des hochgiftigen radioaktiven Atommülls bauen will. Nach Angaben der Nagra sei die Anlage in öffentlichen Unterlagen erwähnt; versteckt und verheimlicht müsste man ehrlicherweise sagen. „Man hätte möglicherweise früher genauer informieren sollen“ heisst es vonseiten der Nagra lapidar. In der laufendenden sogenannten „ regionalen Partizipationen bzw. Konferenzen“ sind die „Oberflächenqebäude“ ein ganz wichtiges Thema. Dass aber eines davon eine heisse Atomfabrik sein soll, in der auch hochradioaktive Atomabfälle aus- und eingepackt werden sollen, wird nir-gends auch nur mit einem Wort erwähnt. Es handelt sich hier nicht um eine Informationspan-ne; nein, man versucht auch hier nur das zuzugeben, was vom Widerstand haargenau bewiesen werden kann. Die Sicherheit der Bevölkerung ist auch hier kein wirkliches Thema. Auf diese Weise führt die Nagra das ganze Tiefenlager- und Partizipationsverfahren ad absurdum. Bevor nicht die ganze Wahrheit und alle bevölkerungsrelevanten Informationen und Sicherheitsaspekte auf dem Tisch sind, sind diese Verfahren und alle damit verbundenen Aktivitäten ab sofort zu stoppen.

Johannes Herter-Leu, Andelfingen

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