Leserbrief zum möglichen atomaren Endlager in Marthalen, Schlatt ….
Oben, an der Oberfläche soll das Volk, resp. die TeilnehmerInnen der Regionalkonferenz sich an einer Wahl beteiligen, resp. die grosse Verantwortung bei der Standortsuche für Oberflächenanlagen für den Atommüll mit seinem unglaublichen Gefahrenpotential und damit der Atomtechnologie übernehmen.
Unten, im Untergrund würden sich die Experten v.a. unter sich mit ihren wissenschaftlichen Momentanerkenntnissen mit all den vielen noch offenen Grundsatzfragen zum Atommüll beschäftigen. Gehört dazu auch deren Verantwortung? Diese nach wie vor ungelösten und wirklich relevanten Fragen betreffen jedoch uns alle, inklusive die kommenden Generationen:
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Ist die Dicke der Opalinusschicht, genügend gross?
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Wie verhält sich der Opalinuston zur Luftfeuchtigkeit bei möglicher Erschliessung und bei einem Eintrag?
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Wie verhalten sich die organischen Anteile im Atommüll in ihrer Umfeld?
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Wie verhält sich der vorgesehene Beton/Bentonit beim Verfüllen auf das eingeschlossene Meerwasser im Opalinuston?
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Wie sicher, auf „ewige Zeiten“ sind die vorgesehenen, rostfreien Fässer?
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Wie ist die Ueberwachung/Ueberwachbarkeit im Untergrund geregelt?
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Wie ist die Verantwortung und Zuständigkeit im Untergrund geregelt?
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Wie ist eine sichere Rückholbarkeit gewährleistet bei Unglück, Lecks oder bei Erkenntnis von neuem, verbesserten Wissen im Umgang mit diesem Atommüll?
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Wie geschieht die langfristige Kennzeichnung des Atommülls sowohl im Untergrund wie auch auf der Oberfläche?
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Wie wird das Gefahrenpotential im Untergrund und an der Oberfläche eingeschätzt?
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Wie werden die Grundwasservorkommen und Grundwasserströme, dh. unser Trinkwasser für die heutige und folgende Generationen geschützt und in die Planung miteinbezogen?
Und bei den vielen offenen Fragen soll bereits die Oberflächengestaltung an der Reihe sein? Da gilt es Nein zu sagen zur Abspaltung von oben und unten und Nein zur Vertuschung und Verharmlosung des ungeheuren Gefahrenpotentials. Diese Übung muss meiner Meinung nach ganz neu, demokratisch und ev. International aufgegleist werden.
Hanna Herter-Leu Andelfingen, 4. 2. 2012